Für viele ist Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer noch Neuland. Deswegen haben wir anlässlich der Aktionswoche der Klimaschutz-Unternehmen einige Mythen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufgegriffen und diese aufgeklärt.
Mythen rund um Nachhaltigkeit
„Die wirklichen CO2-Sünder sind doch in Asien und Amerika und nicht wir!“
Tatsächlich befinden sich China und die USA im Ranking nach dem höchsten CO2-Ausstoß auf Platz 1 und 2. Deutschland findet man jedoch schon auf Platz 6 – und damit sind wir von den rund 200 Ländern der Liste leider immer noch ganz vorn dabei! Jeder Beitrag zur Reduktion unseres CO2-Ausstoßes zählt also – als Vorbild bewirkt man dann vielleicht auch bei seinen Mitmenschen einen Wandel und es kann eine größere Bewegung entstehen! Sollte man das Gefühl haben, im Alltag durch bewussten Umgang mit Strom und Wasser zu wenig bewirken zu können, kann man auch direkt mehr unternehmen und zum Beispiel bei Beach-Clean Ups oder Demonstrationen für eine grünere Politik teilnehmen. Zum Abschluss noch eine interessante Weisheit: „Du denkst, du bist nur ein unscheinbarer Tropfen im riesigen Ozean – dabei besteht der ganze Ozean aus Tropfen.“ Wir müssen also zuallererst bei uns selber zu handeln anfangen!
„Bio-Produkte verschimmeln viel schneller.“
Wer seinem Körper etwas Gutes tun möchte, greift gerne zu frischem Obst und Gemüse. Bei konventionellem Obst geht diese Wirkung durch chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel aber oft nach hinten los. Mit unbehandelten Bio-Produkten ist man definitiv auf der sicheren Seite, da hier deutlich strengere Qualitätsansprüche gelten. Die lange Haltbarkeit von Nicht-Bio-Erzeugnissen sollte einem also hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte eher Sorgen bereiten als andersherum. Bio-Zitronen beispielsweise können außerdem als Ganzes verarbeitet und die abgeriebene Schale direkt nach dem Kauf für Backen und co. eingefroren werden. So hat man am Ende doch wieder mehr Nutzen als aus „normalem“ Obst. Verpackte Bio-Produkte wie Nudeln, Kekse etc. halten sich in der Regel aber genauso lange wie ihre Kollegen.
„Photovoltaik ist was für Träumer, das rechnet sich nicht!“
Und ob es sich rechnet: denn mit einer Photovoltaikanlage kann sogar so viel Strom produziert werden, dass kein externer Strom mehr zugekauft werden muss. Natürlich bedeutet Solarstrom erst mal eine Investition – da eine solche Anlage aber in der Regel jahrzehntelang läuft, kann auf lange Sicht ein großer Teil der Stromrechnung gespart werden. Auch Öl oder Gas können durch eine mit Solarstrom betriebene Wärmepumpe ersetzt werden. Firmen wie Ikratos bieten Komplett-Pakete inklusive Installation an, sodass eine optimale Nutzung der Sonnenstrahlung gewährleistet ist. Wer immer noch nicht überzeugt ist: einfach mal online mithilfe von Photovoltaikrechnern die genauen Werte für das eigene Hausdach berechnen lassen. Es lohnt sich!
„Mülltrennung lohnt sich nicht, es kommt eh alles wieder zusammen!“
Manch einer rechtfertigt so, dass er seinen Abfall nicht vorschriftsmäßig sortiert. Verständlich, sieht man doch oft, wie die Müllautos verschiedenfarbige Tonnen in dasselbe Auto kippen! Doch halt: obwohl es anders aussieht, enthält das Müllfahrzeug mehrere, getrennte Kammern. Und auch auf der Deponie wird der Müll weiterhin so gut es geht getrennt. Nur so lassen sich hohe Recyclingquoten erzielen: in Deutschland liegen die Recyclingquoten sowohl von Papier als auch von Glas bei über 80%. Dies ist nur möglich, wenn sich jeder an die korrekte Trennung hält! Und genau hier liegt leider ein Problem: die Recyclingquote von Plastikmüll ist wesentlich geringer, da nur die wenigsten genau wissen, was in den gelben Sack gehört und was nicht. „Falsche“ Kunststoffe können kaum aussortiert werden, genauso wie sonstiger Restmüll. Deshalb ist es besonders wichtig, die Regelungen zu beachten. Unser Mülltrennungssystem könnte natürlich besser sein, aber es zeigt trotzdem definitiv Wirkung: Der Recyclinganteil allein von Verpackungen hat sich seit Anfang der 90er-Jahre auf fast 80 % verdoppelt. Und es bietet noch anderes Potenzial: So hat beispielsweise 2014 allein der Grüne Punkt durch Recycling und Verwertung rund 508.000 Tonnen fossile Rohstoffe wie Erdöl eingespart. Fazit: Mülltrennung lohnt sich also doch!
„Für Nachhaltigkeit muss ich auf so viel verzichten.“
Das stimmte so vielleicht vor 40 Jahren. Aber mittlerweile gilt: nicht verzichten, sondern Alternativen wahrnehmen! Zum Beispiel im avocadostore gibt es für fast jedes Produkt des täglichen Lebens eine nachhaltige Alternative. Egal ob plastikfrei, CO2-neutral oder recycelt: es wird an alles gedacht! Das tolle ist, dass die Produkte auch den Geldbeutel schonen. Statt ständig neue Einweg-Produkte zu kaufen oder regelmäßig Sachen mit niedriger Qualität ersetzen zu müssen, lohnt sich hier die Anschaffung auf lange Sicht. Man muss Glasstrohhalm, Holzzahnbürste und co. aber nicht unbedingt im Internet bestellen: heutzutage bieten bereits viele Drogeriemärkte nachhaltige Kosmetik- und Haushaltsprodukte an. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die umweltfreundlichen Alternativen meist nicht nur durchdachter und hochwertiger aussehen, sondern auch deutlich weniger Chemie in bzw. an den Körper bringen und dadurch gesünder sind. Auch bei Lebensmitteln gilt: umdenken statt wegdenken! Wer bei den Discounter-Nudeln in der Plastikverpackung zögert, kauft sie einfach bedenkenlos im nächsten Unverpackt-Laden. Es geht also oft nicht um Verzicht, sondern eher um einen Mehrwert an Qualität.
„Nachhaltig leben kann ich mir nicht leisten!“
Diese Ansicht ist leider weit verbreitet – und falsch: ein umweltfreundlicher Lebensstil spart sogar eine Menge Geld. Wer mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmittel fährt, verhindert einen großen Teil der Tankrechnung. Auch ein geringerer Wasser-/ und Stromverbrauch bewirkt geringere Rechnungen am Ende des Jahres. Wer zudem noch auf wiederverwendbare Produkte im Alltag setzt, muss seltener Geld für Einmal-Produkte ausgeben. Höhere Investitionen wie zum Beispiel Solarzellen auf dem Hausdach lohnen sich langfristig ebenso (siehe anderen Beitrag). Im Alltag hilft ein nachhaltigeres Umdenken dem Geldbeutel auch: Plastiktüten, To-Go-Becher und ähnliches kostet mittlerweile oft einen Aufpreis. Hier lässt sich gut sparen und gleichzeitig das Klima schützen!
„Nachhaltige Mode sieht total öko aus.“
Dieses Klischee hält sich seit langer Zeit hartnäckig. Dabei bedeutet nachhaltige Mode schon längst nicht mehr, sack-artige Leinenkleider und Filz-Handschuhe zu tragen. Mit steigender Nachfrage besonders von der jungen Generation steigt auch das Angebot an modischer, trendiger Kleidung – weil immer weniger Menschen unfaire Arbeitsbedingungen und Chemie auf ihrer Haut wollen. Mittlerweile gibt es nachhaltige Mode in allen Stilformen und unterscheidet sich dadurch im Design nicht mehr vom Angebot bekannter Modeketten. Tolle Beispiele für moderne und gleichzeitig fair gehandelte Klamotten sind die Marken dedicated und bleed. Wer es extravaganter mag, wird bei vielen Designern fündig.